Pressebericht Fitness Society 03/21 – „Programmdirektor“

Im Fitnessstudio der Zukunft läuft auf allgegenwärtigen TV-Screens und Geräte-Monitoren landauf, landab ein maßgeschneidertes Fernsehprogramm, das bei Bedarf rund um die Uhr faszinierende Bewegtbilder liefert. Das spart dem Clubbetreiber monatlich Kosten ein, bringt sogar Zusatzeinnahmen, weil finanzkräftige Werbekunden gerne Spots schalten, um die riesige Reichweite zu nutzen. Was wie eine Utopie klingt, wird aktuell Realität. Steffen Knödler heißt der Schlossherr, der die Vision von seinem hohenlohischen Domizil aus, mit seinem Unternehmen airtango in die Tat umsetzt. Warum er damit Erfolg haben wird: Weil er niemals locker lässt!

Alles war ganz anders geplant in 2016, airtango sollte in die Luft gehen, daher auch der Name. „Wir wollten Flugzeuge mit freiem, schnellem Internet ausstatten und Passagiere mit reisezielbezogenen Dienstleistungen und maßgeschneiderten Programmen versorgen“, klappte nicht, zu komplex. Andere Unternehmer hätten an dieser Stelle einen Schlussstrich gezogen. Steffen Knödler nicht: „Ich gebe einfach nicht auf – habe bisher immer einen Weg zum Erfolg gefunden.” Diese Einstellung war in seinem Leben stets Antrieb und Leitmotiv. Sie half dem einstigen Hauptschüler, Maschinenbau zu studieren und in Großbritannien einen Master of Science draufzusatteln. Für letzteren fehlte ihm ein relevanter Englischkurs, weshalb er persönlich auf die Insel reiste, um den Uni-Direktor davon zu überzeugen, ihn trotzdem zuzulassen. Mit Erfolg. Der airtango-Bezug zur Aeronautik kam nicht von ungefähr: Der quirlige Knödler hatte seine berufliche Karriere bei der Lufthansa begonnen, dann aber flugs ein eigenes Unternehmen gegründet und unter dem Namen proveo ein Flottenmanagementsystem für Airports und Airlines entwickelt und vertrieben. Auf dem Höhepunkt des Erfolgs verkaufte er es 2007 nach Silicon Valley und stand ganz gut da: Mit Taschen voller Geld und der Suche nach einer neuen Idee. Er kaufte ein 700 Jahre altes Schloss in der Nähe von Crailsheim. Das war in Ehren gealtert, auf gut Deutsch eine Bruchbude. Der vorherige Besitzer hatte 10 Jahre und drei Millionen in die Sanierung investiert, dann aber aufgegeben. Knödler trat an, zog durch und packte bis heute weitere 3,5 Millionen Euro aus. Inzwischen erstrahlt das Schloss in frischem Glanz. Das Gebäude ist nicht nur Knödlers Arbeitsort, sondern auch Zuhause. Er bewohnt mit seiner Frau, Partnerin seit fast 30 Jahren, und zahlreichen Tieren geräumige Gemächer mit Schwimmteich inklusive Privatstrand. „War ein Abenteuer, das ganze Projekt und ist es bis heute.“ Einen Wirbelwind wie Knödler lastet die Verwaltung eines derartigen Baus nicht aus. Deshalb veranstaltet er im Schloss Events, betreibt dazu noch einen Club, verwaltet Immobilien, ist an Photovoltaik-Anlagen beteiligt. „Zeit zum Abschalten brauche ich nicht, ich muss allmählich allerdings lernen Nein zu sagen, auch meine Zeit ist endlich.“ Für sein Baby airtango nimmt er sich sie gerne.

„Nachdem wir den Himmel nicht erobern konnten, war das Ziel, unser Programm am Boden als sogenanntes Instore-TV mit hochwertigen Locations auszuspielen.“ Technologisch anspruchsvoll, aber kalkulierbarer als der ursprüngliche Plan. Zudem bekam airtango Rückenwind durch den wachsenden Bereich Digital Out Of Home (DOOH). „Ein immer größerer Teil des Werbemarkts wandert in diesen Bereich,“ analysiert Knödler. Fitnessstudios sind für dieses Projekt optimal geeignet. Hohe Reichweite geht einher mit einer kaufkräftigen Zielgruppe. Der Mechanismus ist denkbar simpel: Der Club bekommt System und Programm für lau, airtango verdient an der Werbung. Clubinhaber sparen Media-Gebühren und können an den Vermarktungserlösen mitverdienen. 2018 gelang es Knödler, Red Bull davon zu überzeugen, exklusive Bewegtbild- Inhalte zur Verfügung zu stellen, der Durchbruch in Sachen Content war geschafft. „Als nächstes mussten wir ein flächendeckendes Netz an Abspielstationen aufbauen und Marktführer im Fitnessstudio-Bereich werden, damit wir für namhafte Werbekunden und Agenturen relevant werden.“ Das dauerte 24 Monate: „Inzwischen spielen über 2.000 Screens unser Programm ab, zuletzt ist clever fit im großen Stil eingestiegen.“ 10.000 Bildschirme sind das Ziel, weitere Digitalprojekte in der Pipeline. Die Zeichen stehen also auf Steigflug – auch ohne Flugzeuge. Dessen ungeachtet hat Knödler einen persönlichen Traum: „Irgendwann will ich aus dem Kapitalistischen System aussteigen und mich mit meiner Gattin ganz dem Tierschutz widmen.“

Quelle: fitness-society.de – Ausgabe 03/21

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